Wir wollten, dass unsere Tochter im Spielzimmer selbst Musik oder später Geschichten hören kann, also haben wir gesucht was es da so zu kaufen gibt. Kassetten sind bekanntlich nicht mehr wirklich aktuell.
Wir sind über den Hörbert und über die Tonie-Box gestolpert. Beides hat uns nicht wirklich überzeugt. Wir wollten nicht von den Tonie-Figuren in der Auswahl abhängig sein. Der Hörbert, na ja, dass er aus Holz ist hätte uns gefallen, aber bei einer Geschichte ist es nicht möglich stopp zu drücken und nach dem Nachtessen weiter zu hören. Und das zu diesem Preis?
Hmm, was also tun? Selber machen… mal wieder.
Lydia hat ihren Vater fürs Projekt begeistert und ihn gefragt, ob er uns das Gehäuse aus Holz machen würde. Am liebsten in Form eines Tieres. Nicht weiter erstaunlich, dass er sich nicht lumpen liess und ein kleines Kunstwerk gezaubert hat.
Nun gabs kein zurück mehr: Es musste auch ein Innenleben her, dass so funktioniert wie wir uns das vorstellen. Also keine langen Aufstartzeiten und durchaus von einem Kleinkind bedienbar. Das traf sich gleich gut mit meinem Ansinnen, mal wieder die etwas angestaubten C++ Kenntnisse aufzufrischen und auch mal diesen chinesischen ESP32 Microcontroller auszuprobieren.
Es sollte ein Einzelstück werden, also haben wir nicht viel in “Serientauglichkeit” investiert sondern für die meisten Komponenten käufliche Breakout-Boards zusammengelötet. Hauptbestandteile sind das Controllerboard mit Akkuladeschaltung, eine Micro-SD-Karte, ein Digital-Analog Konverter und ein Class-D Verstärker.
Für die Tasten, die auf den Tatzen sein sollten, haben wir ganz einfache (einseitige) Printplatten hergestellt. So konnten wir sicherstellen, dass diese genau am richtigen Ort sind und mit den federbelasteten Tatzen genau getroffen werden. Ausserdem haben sie auf der Rückseite noch die nötigen Schieberegister drauf um die vielen Tasten auf die I/Os des Controller zu kriegen.
Die Quelldaten (Sourcecode, KiCad Files für die Tatzen, …) sind alle in folgendem Github-Repository abgelegt:
https://github.com/sgacond/hoerbaer

Mit Drücken der Nase kann der Bär ein- und ausgeschaltet werden. Dreht man an der Nase wird er lauter oder leiser. Zudem wird mit der LED-Kralle bei den Tatzen angezeigt was gerade läuft.
Nun scheint das Projekt über zwei Jahre später wieder etwas zu erwachen… ein zweites Kind braucht doch auch ein zweites Tier? Hmm… vielleicht gibts dann doch irgendwann noch sowas wie eine etwas serientauglichere Version? Mal schauen.